Automatisierung in der Intralogistik: Eine praktische Perspektive
Fünf Schlüsseltechnologien, die Lager und Logistikprozesse verändern

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In meiner Arbeit bei Balluff erlebe ich täglich, wie sich die Intralogistik durch intelligente Automatisierung weiterentwickelt. Schnelle Lieferungen, Echtzeit-Tracking und flexible Produktion werden zunehmend Standard in Lieferketten. Gleichzeitig kämpfen Unternehmen mit Personalmangel, Kompetenzlücken und höheren Anforderungen an Effizienz und Nachhaltigkeit.
Automatisierung spielt dabei eine zentrale Rolle, um diese Herausforderungen zu meistern und den Betrieb skalierbar und zuverlässig zu gestalten. Ich möchte hier weitere Gedanken zu fünf Schlüsselbereichen der Automatisierung teilen, die diese Prozesse meiner Meinung nach entscheidend beeinflussen werden.
Digitalisierte Steuerungsarchitektur
Moderne industrielle Netzwerke ermöglichen es, Geräte einfacher in Steuerungssysteme von Förderanlagen bzw. Fließbändern, automatisierten Lagersystemen und Robotik-Plattformen einzubinden. Durch offene Standards wie IO-Link werden Installationen einfacher und kostengünstiger, weil weniger Verkabelung benötigt wird und Diagnosedaten leichter verfügbar sind. Zudem werden Systemerweiterungen und der Austausch von Komponenten schneller und einfacher. Aus meiner Erfahrung reduziert dieser Ansatz nicht nur Installationszeiten, sondern erleichtert auch deutlich die Fehlersuche.

Die nahtlose Konnektivität von Geräten über moderne Netzwerke, die durch IO-Link-Master und -Hubs erweitert werden, reduziert die Komplexität, beschleunigt die Installation und vereinfacht die Fehlersuche.
Durchgängige Rückverfolgbarkeit
Die genaue Kenntnis der Position jedes Pakets oder Produkts in allen Prozessschritten ist entscheidend. Ob per RFID oder Code-Reading Lösung (zum Beispiel Barcodes, DMC-Codes oder 2D-Codes): Klare Identifikation sorgt für korrekte Warenbewegung und fehlerfreie Abläufe. Systeme, die präzise Rückverfolgbarkeit sicherstellen, tragen meiner Erfahrung nach erheblich zu verbesserter Auftragsgenauigkeit, mehr Transparenz und reibungslosen Abläufen bei.

Die Echtzeitverfolgung mit RFID stellt sicher, dass sich jedes Paket dort befindet, wo es sein soll, wodurch Fehler reduziert und die Prozesstransparenz verbessert werden.
Objekterkennung für schnelle Prozesse
Verschiedene Sensortechnologien, darunter photoelektrische, induktive, Ultraschall- und kapazitive Sensoren, erfassen Objekte in Echtzeit. In Kombination mit Fördertechnik und Lageranlagen überwachen diese Sensoren Präsenz, Position und Bewegung von Waren. Ich beobachte regelmäßig, dass ein wirklich präzise Objekterkennung zu zuverlässigeren Prozessabläufen und einer besseren Gesamtleistung bei Logistikaufgaben führt.

Photoelektrische Sensoren erkennen die verschiedensten Objekte, erhöhen den Durchsatz und verhindern Engpässe bei Hochgeschwindigkeitsvorgängen z. B. auf Förderbändern.
Condition Monitoring von Anlagen
Ungeplante Ausfälle zu vermeiden und für reibungslose Abläufe zu sorgen stellt eine der Kernaufgaben der Intralogistik dar. Durch kontinuierliche Überwachung von Faktoren wie Vibration, Temperatur und Druck z. B. an Förderbändern können Condition-Monitoring-Systeme frühzeitig auf potenzielle Probleme hinweisen, bevor diese zu Ausfällen führen. Diese proaktive Vorgehensweise verlängert die Lebensdauer der Anlagen und sichert die Leistung im gesamten Betrieb. Viele Unternehmen nutzen Condition Monitoring inzwischen als Einstieg in einen Predictive Maintenance Ansatz, also eine vorausschauende Wartung, und verbessern dadurch ihre Gesamtanlageneffektivität (OEE).

Die kontinuierliche Überwachung mit Zustandsüberwachungssensoren an Förderbandmotoren verhindert kostspielige Ausfallzeiten und hält die Anlagen zuverlässig und produktiv.
Kamerasysteme lösen zahlreiche Herausforderungen
Kamerasysteme werden vielseitig eingesetzt, etwa zur Codelesung, Qualitätssicherung, Palettierung, Kommissionierung oder Sortierung. Sie verbessern den automatischen Umgang mit verschiedensten Produkten und sorgen für genaue Identifikation und Platzierung. Beispielsweise ermöglicht die Inline-Inspektion die schnelle Erkennung von Schäden an Produkten oder Verpackungen und reduziert damit fehlerhafte Lieferungen. Zudem erlaubt KI-gestützte 3D-Bildverarbeitung kollaborativen und Industrierobotern, Objekte unterschiedlicher Formen und Positionen zuverlässig zu erkennen und aufzunehmen. Nach meiner Beobachtung gewinnt die Bildverarbeitung für Rückverfolgbarkeit, Objekterkennung und Qualitätskontrolle in der Intralogistik stark an Bedeutung.
Zusammengefasst trägt jede dieser Technologien dazu bei, Prozesse wie Fördern und Transportieren, Lagerung und Kommissionierung sowie robotergestützte Sortierung fit für die Zukunft zu machen. In kommenden Beiträgen werfen wir einen genaueren Blick auf diese Themen und reale Anwendungsbeispiele.
Möchten Sie mehr erfahren? Dann laden Sie gern unseren kostenfreien Leitfaden zur Intralogistik-Automatisierung „Vom Regal zur Lieferung“ herunter und erfahren Sie, wie Sensoren, Netzwerktechnologie und Rückverfolgbarkeitslösungen die Leistung Ihrer Intralogistik-Prozesse steigern können.

KI-gestützte Machine Vision verbessert die Automatisierung und macht Kommissionierung, Sortierung und Qualitätskontrolle genauer und anpassungsfähiger.
Zusammengefasst trägt jede dieser Technologien dazu bei, Prozesse wie Fördern und Transportieren, Lagerung und Kommissionierung sowie robotergestützte Sortierung fit für die Zukunft zu machen. In kommenden Beiträgen werfen wir einen genaueren Blick auf diese Themen und reale Anwendungsbeispiele.
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Schlüsselwörter
- Intralogistik
- Condition Monitoring
- Industriekameras
- Künstliche Intelligenz
- RFID
- IO-Link
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Tom Knauer
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